WhatsApp, Kettenbriefe, Todesangst, Medienkompetenz
geschrieben von Felix Beuster amTja, dass ich diese vier Worte mal in einen Zusammenhang bringen muss, hätte ich auch nicht gedacht. Aber aktuelle Medienberichterstattung erzwingt es ja förmlich. Doch worum geht es?
Auf WhatsApp machte vor kurzem eine Sprachnachricht von einem unbekanntem Absender die Runde. Wenn du es nicht weiterschickst, wirst du morgen nicht mehr leben Das ist sicherlich eine schockierende Aussage, gerade für Schüler. Doch solche Nachrichten sind lange nicht neu. Kettenbriefe gibt es schon gefühlte Ewigkeiten in sozialen Netzwerken und davor auch schon per Mail. Schicke diese Nachricht an 10 deiner besten Freunde oder du wirst 7 Jahre kein Glück in der Liebe haben ist ein solcher Standardsatz. Angst braucht vor so etwas aber niemand zu haben.
Diese starke Verbreitung der Sprachnachricht, gefolgt dann von der Berichterstattung der Medien und schließlich auch den eingeleiteten Untersuchungen des LKA zeigen, dass Medienkompetenz nach wie vor viel zu wenig vermittelt wird. Weder Schüler, noch Lehrer oder Eltern scheinen hier die Situation richtig erkannt zu haben. Dabei ist doch eigentlich nicht schwer, Kindern auch schon im Grundschulalter die Struktur eines typischen Kettenbriefs zu vermitteln und ihm so die Angst vor den angeblichen Konsequenzen zu nehmen. (Siehe dazu auch mein Artikel vom Februar Mehr Programmierung, Medienkompetenz und Informatik in Schulen) Es zeigt auch, dass Eltern sich bei allen Freiheiten für das Kind trotzdem mit auseinander setzen müssen, was es macht. So normal Computer, Tablets und Smartphones in unserem Alltag als Werkzeug und zur Unterhaltung auch sein mögen, brauchen Kinder von der ersten Minute an eine Betreuung im Umgang mit diesen Geräten. Jedoch nicht rein technisch, sondern was kann ich als Nutzer in sozialer Hinsicht mit dem Gerät machen. Was hat das dann für Auswirkungen auf mich? Kann ich mir dadurch schaden? Wie wirke ich dann auf andere und was können andere mit mir machen?
Dieser soziale Aspekt der Medienkompetenz ist viel zu schwach ausgeprägt, und das zeigt eben dieser WhatsApp-Vorfall. Ein einzelner aufmerksamer Lehrer oder Elternteil hätte ausgereicht um uns diesen kurzeitigen Medienimpuls zu ersparen und sicherlich auch Steuergelder. Dann das LKA will nun den ursprünglichen Absender ermitteln. Erachte ich als kaum sinnvoll, viel mehr als eins auf die Finger gibt es im Erfolgsfall dann sowieso nicht.
In diesem Sinne... schicke diesen Artikel an 5 Freunde weiter, sons- au, ich hör ja schon auf.
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