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Warum ich nicht auf Anfrage arbeite

geschrieben von Felix Beuster am

Künstler und Freiberufler genießen eine große Unabhängigkeit. Diese bringt aber auch den Nachteil mit sich, immer auf Aufträge angewiesen zu sein, irgendwie muss aus dem Kühlschrank ja auch die Luft verdrängt werden. So kommt es leider auch oft, dass man Aufträge annimmt, in denen man sich eingeschränkt und gar nicht mehr so frei fühlt.

Ich bin aber kein Künstler und auch nicht freiberuflich tätig, sondern Student, der mit Studium und Nebenjob einen klaren Fokus im Tagesgeschehen hat. Zum einen bedeutet das, dass ich innerhalb freizeitlicher Projektarbeiten unglaublich frei bin in dem, was ich machen möchte und schlussendlich auch mache. Zum anderen hat es aber auch zum Nachteil, dass sehr viel meiner Zeit eben durch Studium und Job beansprucht wird. Schlafarme Nächte sind selbst ohne große Freizeitgestaltung keine Seltenheit.
Beide Punkte sind aber Antwort auf die Frage, warum ich keine Intros, Bilder, Hintergründe, Websiten etc. auf Anfrage erstelle. Oder sagen wir fast nie, es mag immer mal Ausnahmen geben. Wobei ich die pauschal nicht begründen kann.

Der Hauptgrund ist und bleibt die Zeit. Ein Intro braucht schon seine 10-20h, dazu gehören Idee, Konzeption, Bildumsetzung, Musikrecherche und vertonen, Renderzeiten mitunter auch. Das ist ein Zeitrahmen, den ich nur selten zur Verfügung habe. Websiten sind darüber hinaus noch weitaus zeitaufwändiger. Für das QUDA.tv-Wordpress-Theme sind für die erste öffentliche Fassung mal eben 36,5 Arbeitsstunden innerhalb von 5 Tagen zusammen gekommen.
Es ist auch Zeit, die mir keiner bezahlt, und teils vielleicht auch keiner bezahlen will. Setze ich den Stundenlohn meines Nebenjobs an, liegt ein Intro schnell mal bei 85-170€. Nettes Zubrot für einen Studenten, aber auch ein Hungerlohn in der freiberuflichen Welt, aber kaum ein kleiner YouTuber würde das zahlen. Ich würde auch jedem davon abraten, sich solche "Kleinigkeiten" zu kaufen, es sei denn, die Werbeeinnahmen können das aufwiegen.
Daher habe ich mich so entschieden, das was ich mache, kostenlos weiterzugeben. Dafür aber eben keine Masse (ob Klasse sei mal dahingestellt, das soll jeder selbst entscheiden). Die Projekte bislang sind fast alle entstanden auf dem Gedanken "Da hast du jetzt Lust drauf, dem hilfst du". Der Spaß an den Arbeiten ist ebenfalls einer der Gründe, warum ich es überhaupt mache. Den möchte ich mir selbst nicht verlieren, denn wie bei allen Arbeiten überhaupt, ist Spaß eine sehr gute Motivation.
Auch möchte ich mir eine gewisse Exklusivität bewahren, auch wenn das vielleicht überheblich klingt. Der Beste bin ich wahrscheinlich wie erwähnt nicht, ein bisschen was geht aber schon, und das Feedback ist auch meist positiv. Aber da mein gesamtes Hobby Internet/Film eben nur das ist, ein Hobby, möchte ich es auch nicht zur Massenware verkommen lassen.
Natürlich ist es cool, weitläufig bekannt zu sein, und seine Arbeit überall zu sehen (oder im Falle von Musikern zu hören), aber dann kommen wir wieder zu Punkt 1: Zeit. Allen abgeschlossenen Projekten stehen nicht realisierte gegenüber, und der Hauptgrund für einen Abbruch war Zeit und auch mangelnder Spaß/Überzeugung von dem Projekt.

Nachdem ich vor Kurzem ein Intro fertig gestellt habe, und es in einem größeren Kreis bekannt wurde, bekam ich vier Anfragen für ein Intro. Teils sehr knapp und fordernd, dementsprechend auch nur mit einem "nein" beantwortet, teils aber auch nette Anfragen mit ein paar Worten mehr, und für diese nimmt man sich gerne Zeit für eine längere Verneinung.
Soviel also zu meinen Beweggründen, warum ich generell nicht auf Anfrage arbeite. Vielleicht versteht mich damit der ein oder andere. Und nur weil ich jemandem einmal "nein" gesagt habe, muss das nicht heißen, dass das auch so bleibt. Zeiten ändern sich, und wer weiß schon, wie die Zukunft aussieht.

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