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Muss es immer mittig sein?

geschrieben von Felix Beuster am

Seit Jahren ist es gängige Praxis Websiten zu zentrieren. Egal ob Blog, Newsseite, Soziales Netzwerk oder Videoplattform. Entwickler und Designer rund um den Globus setzen auf die mittige Positionierung, aus Gewohnheit, allgemeiner Praxis, es sind schon fast Standards, an die man sich hält.

Der wesentliche Bewegrund ist sicherlich, dass man auch Ende 2012 immer noch alte, kleine Bildschirmauflösungen unterstützen möchte, ohne komplexere Designs zu gestalten. Also bleibt es bei einer schmalen Inhaltsspalte, und weil der Nutzer im Fullscreen unterwegs sein könnte, wird zentriert um den freien Bereich zu minimieren.

Aber muss das sein? Sicherlich, auch mein Blog ist zentriert. Aber ginge es nicht auch am linken (oder rechten) Bildschirmrand einen Inhaltsbereich zu definieren? Es ist doch nicht mehr oder weniger freier Platz der dadurch entsteht. Es ist nur eine Entscheidung gegen den Strom und vielleicht ein Eindruck, dass mehr Freiraum entsteht.

Und diesen gilt es dann zu nutzen. Sei es durch Designelemente, zusätzliche Inhalte, ein mehrspaltiges Layout bei großen Auflösungen oder sogar Bonusinhalte oder Gimmicks, um Nutzer zu belohnen die ein entsprechend großes Fenster nutzen. Zumindest bin ich der Meinung, dass man jeden belohnen sollte, der so tapfer ist, und auf 24 Zoll FullHD im Fullscreen surft.

Kritik wird laut, sobald ein bisher zentriertes Design plötzlich links ausgerichtet ist. Doch es ist Zeit für neue Ideen, Zeit für Abwechslung, einen Schritt heraus aus dem Mainstream. Werdet ihr ihn wagen?

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Kommentare

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12.11.2012 23:09 von Jozze - AntwortenIch bin der Ansicht, dass es sehr viel mit Ästhetik zu tun hat, dass Webseiten zentriert werden. Für mich als Mediengestalter ist das besonders ein Thema.

Ein Grund warum das häufig gemacht wird, ist dass möglichst viel der Bildfläche genutzt werden soll, ohne ein Übergewicht auf einer Seite zu bekommen oder z.B. durch ein flexibles Layout eine typografisch nicht optimale Zeilen Laufweite zu erhalten.

Blogs sind nun mal hauptsächlich textlastige Seiten und damit ist der typografische Gedanke sehr wichtig. Textzeilen sollten eine bestimmte Breite nicht überschreiten, da sonst der Leser zu stark ermüdet und die Lesbarkeit des Textes sinkt. Daher werden Textblöcke oft auf feste Breiten fixiert, statt die so variabel zu machen, dass sie sich ewig ausdehnen lassen. Da es damals aber noch kein responsive Design im Sinne von Media Queries gab, gab es auch keine andere Möglichkeit das Schriftbild für breite Auflösungen zu optimieren. Wurde der Text links oder rechts fixiert, bekam die Webseite eine optische Überlast und wirkte unausgeglichen. Daher war "mittig" fast die einzige Möglichkeit.

Heute ist das natürlich anders. Man kann mehrere Content Container mit fester Textbreite floaten lassen und mittels Media Queries auch so, dass es noch vernünftig aussieht. Es lässt sich eine weitaus größere Menge an Gridlayout-Variationen umsetzen und Container konnten beim Unterschreiten einer Auflösung neu ausgerichtet werden und und und.

Die meisten "Designer", die heutzutage Webseiten gestalten, sind auf einer Schiene eingefahren, genauer einer Marketing-Schiene. Es gibt den typischen Wordpress-Blog mit Logo, Header, Imageslider, CTA Button, Teaser, SEO Text, Trust usw. Dadurch wird häufig beruflich gesehen so gestaltet, dass diesem simplen Baukasten-Marketingkonzept gedient wird. Es ist simpel, einfach und lässt sich faktorisieren. Neue Konzepte werden daher oft gescheut und den großen Kreativbuden oder den kleinen unabhängigen Entwicklern überlassen. Aber das ist auf jeden Fall einer der Gründe, warum vieles heutzutage nach Einheitsbrei aussieht. Ich denke aber, dass da bald ein Bruch kommen wird und es besonders dank CSS3 und HTML5 wieder in Richtung originärer Konzepte geht.

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