Die Geschichte deines Lebens
geschrieben von Felix Beuster amMal eins ein unbedeutender Text, eine kurze Schilderung eines Tageserlebnisses, mal eins ein Foto oder auch mal in wenigen Worten ausgedrückter Ärger und Unmut. Das beschreibt wohl viele Nutzer sozialer Netzwerke recht gut, und auch wenn man sich jedes Mal fragt: "Ist es gut das zu posten, oder doch schon zu privat?" ergibt sich aus der Summe aller Beiträge ein durchaus interessantes Persönlichkeitsbild, mitunter sogar eine Dokumentation des Lebens.
Facebooks Timeline wurde angekündigt als "Die Geschichte deines Lebens". Jetzt, über ein Jahr nach der Einführung muss man sagen, es stimmt. Scrollt man sich durch sein Profil oder seine Alben auf Facebook, so kommt neben Erinnerung und dem ein oder anderem Schmunzler auch der Gedanke auf, dass dies ja doch eine ziemlich gute Dokumentation des Lebens darstellt. Prüfungszeiten lassen sich erkennen, persönliche Hochs und Tiefs spiegeln sich ebenfalls wieder, wie auch Partys.
Das sollte man nicht einfach so hinnehmen. Vielmehr ist es wichtig, sich damit zu befassen, wer welche Inhalte wirklich sieht. Welches Bild will man von sich in der Öffentlichkeit schaffen? Dazu gehört es aus, vergangen Monate zu durchstöbern und Beiträge und Kommentare zu löschen. Lieber schreien die Freunde einmal laut Zensur, als dass das eigene Profil zu einem privaten Tagebuch ausartet. Und eben auch auf die Freunde sollte man dann achten. Sicherlich spricht nichts dagegen, schwarzen Humor an den Tag zu legen, aber passt er immer so in die Öffentlichkeit? Passt es in das Bild, das man von sich zeigen möchte?
Manch einer mag sagen, man sollte ja eh nicht so viel, und schon gar nichts privates online stellen. Das mag richtig und eine gute Einstellung sein, doch trotzdem bleibt es dabei. Mit jedem Klick und jedem Textbaustein wächst ein Bild von euch. Und nur ihr könnt entscheiden, wie es aussehen soll.
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